vier sind mal welt

WELTREISE ALS FAMILIE – UND DANACH?

Schlafen wird überschätzt. Wir schlafen nicht mehr, wir räumen. Schmeißen weg, verschenken, misten aus. Und dann ist ja auch noch Nikolaus und Weihnachten…Obwohl – laut Helen fällt Weihnachten ja aus dieses Jahr, denn: „Der Weihnachtsmann kommt ja nicht nach Afrika, weil die Rentiere dann schwitzen.“ Sie scheint das als eine Tatsache hinzunehmen. Wenn wir Weihnachten in Kapstadt sind, vergisst sie vielleicht zu grübeln, wie der Weihnachtsmann wohl dorthin gekommen ist…

Ich fotografiere schnell noch Reiseführer ab und kämpfe mit der Technik: wie bekomme ich die Bilder aus der Kamera in mein I-Pad? Das Laptop bleibt zu Hause. Aber: wie speichere ich jetzt unsere Dokumente? Und vor allem: wohin? Ich kaufe also Wolken. Eine Cloud und noch eine. Scanne, fotografiere und kaufe Bytes. Probiere die Festplatte aus, die nur mit Wifi funktioniert aber dafür ohne Kabel und stelle fest, dass ich meinen USB-Stick zu Hause lassen kann. Und wo ist eigentlich der Akku für…?

Abends Abschiedsfeier von unseren Freunden, mit Glücksbringern für die Reise. Schluck.

Die Mädchen  zelebrieren ihre Abschiede ebenfalls. Wir sehen sie kaum noch. Von der Übernachtungsparty zum Keksebacken –  mit Übernachtungsgparty…. In unserem Lieblingsoutdoorladen kaufen wir noch schnell ein paar Reisebegleiter, mit denen wir entspannt im Himalaya zelten könnten. Die Verkäufer sind schuld. Sie sehen als immer so aus, als hätten sie gerade zu Fuß Russland durchquert und da möchte man nicht als Memme gelten, der ein Bett braucht und kauft also nicht nur einen Kulturbeutel, sondern packt noch lässig einen Pulsmesser und einen Marschkompass mit ein. Die Mädchen und ich testen nebenbei die Eiskammer, Antonia dreht die Windmaschine auf und ich sehe uns gedanklich bereits auf dem Hausboot in Vietnam in der Halong Bucht bei scharfem Wind. Das Wetter spielt bei dieser Reise für Frank und mich keine große Rolle, vorheriges Abchecken der Langfrist-Wetterprognosen wie sonst bei einem normalen Urlaub fällt flach, denn irgendwie es ist relativ wurscht,, wie das Wetter wird. Was zählt, sind andere Dinge: Begegnungen. fremde Kulturen, Natur-Erlebnisse. Hauptsache, uns fallen in Nepal keine Gliedmaßen ab.

Während Antonia mit Helen in meinem Lieblingsladen für Hardcore-Traveller an  der Kletterwand turnt, greife ich flugs Funktionsunterwäsche, Treckingsocken, Moskitoschutz, Deckenhaken, Mini-Reisespiele und – frohlockend – Kompressionsbeutel. Denn lassen angeblich das Volume der Klamotten schrumpfen. Super. – So was brauche ich! Bloß einen Tagesrucksack (Verkäuferin: „Der hier ist solide. Kommt aus Deutschland. Kannst Du nichts mit falsch machen“.) Nein, der kommt mir nicht auf den Rücken! Geht nicht. Die Verkäuferin, die schon Afrika per Fahrrad durchquert hat, guckt mich prüfend an und meint: „Nee, seh schon. Is nich so Dein Ding.“ Nee, isses nich. Ich würde auch nie, niemals durch Hamburg mit einem Tages-Rucksack laufen, warum sollte ich das in New York, Singapur oder Kapstadt tun? In der Stadt nur Schultertasche oder Beutel. Doch sie bleibt beharrlich. Wie will ich bloß wandern. Und wir machen doch sicher Tagesausflüge in Nationalparks? Es folgen Schilderungen von unwegsamem Gelände („in Nepal, da kannst Du nicht ohne…stell Dir vor, ein Abgrund, dein Kind ruscht ud Du hast keine Hand frei!“) – Ich habe jetzt also einen super tollen Daypack .(Neben meinem Rucksack mit Rollen – aber das ist eine andere Geschichte).

Morgen wird Probe gepackt. Dann werde ich sehen, ob Handtücher mittels Kompressionsbeutel tatsächlich zur Größe von Unterhosen schrumpfen und – falls es klappt – schmuggele noch ein schwarzes Kleid mit ins Gepäck. Denn wir sind beim Konsul von Neuseeland eingeladen. Und die schönen Sandalen vom letzten Sommer vielleicht? STOP: Ein Ziel dieser Reise sei hiermit schon genannt: all das nicht mehr zu benötigen. Und später mit nur einem kleinen Koffer/Rucksack für die ganze Familie auszukommen. Träumen darf man ja erstmal… (und die Sandalen passen doch noch rein, irgendwie..).

2 Gedanken zu “Countdown: Kabelsalat, Packvolumen und der Weihnachtsmann in Afrika

  1. Christiane sagt:

    Ihr Süssen, während ich dies lese, überkommt mich auch schon freudige Aufregung ;-)) !! Habt einen guten Start und reist mit den nettesten Schutzengeln des Universums! ! Freue mich auf eure Geschichten!!! Alles Liebe von Christiane

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  2. Katja sagt:

    Von drauß von Afrika, da komm ich her, ich muß Euch sagen, ich schwitze sehr! Liebe Grüße, Katja

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