
Wenn nur diese Fülle nicht wäre…und dann das graue Schmuddelwasser
Irgendjemand hat einen heißen Fön angestellt. Und niemand in Sicht, der das Ding wieder ausstellen kann.

Spontan-Shuttle zur Unterkunft

Hallo, wir habens auch geschafft bis hierher. Und schwupps, ist wieder Sonntag
Als wir auf Rarotonga landen, empfängt uns eine heiße Brise und ein Mann mit Ukulele. Frauen mit Blüten im Haar nehmen lächelnd unsere Pässe entgegen. Wir lächeln schweißüberströmt zurück. Die Sonne brennt, wir fühlen uns wie ein ausgewrungener Schwamm. Der Transfer zu unserer Unterkunft ist teuer. Also entscheiden wir, den örtlichen Bus zu nehmen, der einmal pro Stunde die Insel umrundet. Wir postieren uns am Straßenrand und warten. Die T-Shirts sind klatschnass inzwischen. Da hält ein alter Van mit Ladefläche. Wir dürfen mitfahren. Der Fahrwind ist herrlich und wir bekommen schon mal einen Eindruck von der Insel. Rarotonga, die Hauptinsel der Cook Islands (vier Stunden Flugzeit nordöstlich von Neuseeland) hat nur eine Straße, die auf 32km einmal herum führt. Rarotonga ist ein Atoll, das heißt, von einem Riff umgeben. Es gibt zwar einen Hafen im Hauptort, aber ansonsten ist das offene Meer von der Insel aus nicht zu erreichen. Meterhohe Wellen schlagen stattdessen in der Ferne gegen das Korallenriff im Meer. Deshalb gelten die kleinen Cook Inseln, es sind an die hundert, als Schnorchelparadies.
Immer wieder Sonntags…
Den Sonntag dürfen wir gleich zweimal erleben. Einmal in Neuseeland, in Auckland, an unserem letzten Neuseelandtag. Und einmal auf Rarotonga. Denn zum ersten Mal in unserem Leben überfliegen wir die Zeitzone. Und bekommen einen ganzen Tag geschenkt. Bzw. Gewinnen die Stunden zurück, die wir im Laufe der Reise durch das Fliegen verloren haben…

Unser Strand

Frank in seinem Element

Helen bei der Arbeit
Seitdem wir in der Südsee angekommen sind, bestehen unsere Tage aus: schnorcheln. Kajak fahren. Im Muschelsand buddeln. Im Pool baden. Unterricht und Referat vorbereiten für Antonias Klasse. Und zwischendurch etwas zu sich nehmen. Vor allem Flüssiges. Viel mehr is nich drin. Muss aber auch nicht. Ist schließlich Südsee. Zum Glück haben wir nicht den Stress der anderen, die mit einem weddingplanner durch die Gegend turnen. Achtzig Prozent der Unterkünfte auf den Cook Islands haben nur Honeymoonvillas oder eben Doppelbetten. Kinder werden hier gemacht, vielleicht, aber möglichst nicht mitgebracht. Die Unterkünfte jedoch, die Kinder akzeptieren, so wie unsere, die immerhin zwei family-cottages anbietet, haben denn auch alles was das Kinderherz begehrt: einen Pool, ein Riesentrampolin, Strandspielzeug und bei uns gibt es auch noch ein paar frei laufende Hühner, einen Hund und zwei Katzen. Für die Mädels eh das Größte. Antonia und ich allerdings haben andere Lebewesen entdeckt, die uns geradezu süchtig machen: Fische.

Antonia die Wassernixe
Zuletzt geschnorchelt war ich als Studentin in Mexiko und Indonesien. Danach nicht mehr. Die Schnorchelausrüstung gibt es in der Unterkunft umsonst. Und die Kajaks dürfen wir nehmen wann wir immer wir wollen. Also los!
Jeden Tag ist Frank auf dem Wasser (im Kajak), Helen am Wasser (beim Buddeln im Muschelsand) und Antonia und ich erkunden die Unterwasserwelt. Wir sind fast süchtig inzwischen. Es ist wie tauchen (Taucherfreunde, bitte nicht lachen jetzt), aber das GEFÜHL ist zumindest sehr ähnlich. Ich bin früher mal getaucht, in Südfrankreich, mit Bleigurt und allem, weil ich dachte, warum nicht auch mal ausprobieren, bekam unter Wasser dann aber keine Luft und Panik, schaffte es, mit Hilfe der Tauchlehrein, wieder hochzukommen, schnappte nach Luft, da schüttelten die Betreuer an Bord des Schiffes meine Flasche, guckten verblüfft und sagten:“Oups, elle est vide, la bouteille.“ (Oh, die Flasche ist leer). Vor mir waren meine Schüler getaucht, die ich damals betreute und ich hatte Pech, als Letzte runter zu gehen. Offenbar mit leerer Suarerstoffflasche. Beim nächsten Tauchgang (es ging neun Meter tief und wir tauchten zu einem Wrack, das war toll), berührte ich aus Versehen eine Anemone und hatte danach stundenlang brennende Schmerzen. Danach bin ich nie wieder getaucht. Es war faszinierend, trotz allem.
Beim Schnorcheln, den Kopf kurz unter der Wasseroberfläche, ist diese Faszination wieder da. Man taucht ein in eine völlig andere Welt! Es macht großen Spaß, diese Welt zusammen mit Antonia zu entdecken, wir geben uns immer Handzeichen unter Wasser, wenn wir etwas Besonderes sehen. Und das sehen wir oft. Riesige Rochen, die eins mit ihrer Umgebung zu sein scheinen, wie tot wirken und sich dann plötzlich platt über dem Boden bewegen, schillernde Fische in Regenbogenfarben und ganze Fischschwärme, die aussehen als würden sie Ballett tanzen. Korallenriffs in lila und gelb aus deren Löchern Fische und Seeigel gucken. Ich habe heute die neue Unterwasserkamera ausprobiert, mit der man auch filmen kann, es war aber im Grunde bereits zu dunkel zum fotografieren und, naja, ich übe noch. Aber es macht Spaß, mit Kamera unter Wasser und überhaupt, dieses Schnorcheln! Großer Kinderspaß! Antonia staunte und sagte immer wieder, beim ersten Mal: „Das ist ja wie eine eigene Stadt unter Wasser! Ich komme mir vor wie in einem Riesenaquarium, wie ein Fisch.“

Was verpasst hier oben? Nö…

Schnell wieder unter Wasser

Muddi auch

Alles so schön bunt hier
Morgen Nachmittag fliegen wir mit einer kleinen Propellermaschine auf das – laut Reiseführer – schönste Atoll der Welt. Nach Aitutaki. Dort haben wir für neun Tage eine Hütte mit Miniküche direkt am Strand, mit Blick auf die Lagune, es gibt in dem Ressort auch ein kleines Restaurant (die Insel hat 16qkm, es ist also, sagen wir, überschaubar, dort…) , dafür gibt es unzählige Mini-Robinson Crusoe Inseln die unbewohnt sind und die man tagsüber ansteuern kann.
Ich übe weiter mit der Unterwasserkamera. Frank mit der Schnorchelausrüstung und wir alle versuchen, das Nichtstun zu genießen. Ich versuche es auch. Aber zum Glück kann man ja auch schnorcheln, Kajak fahren, andere Atolle erkunden….oder einen Sundowner trinken.

Sundowner

Das zischt

Same procedere…und doch. Anders. Immer wieder.
zweimal Sonntag hiesse doch zweimal Tatort gucken, und dann auch noch denselben – wie langweilig. Zweimal essen beim Thai holen. und und und. Ein Glueck fuer Euch dass Ihr s weit weg seid. Gruesse aus der Fruehlingssonne!
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Stell Dir vor, obwohl man ja doch die Wochentage vergisst, wenn man auf Reisen ist….aber wir haben doch tatsächlich beim Thai gegessen, mehrfach. Um dann festzustellen: Mensch, is ja Sonntach! Gibts doch nich. – Peinlich, aber wahr. Scheint schon genetisch bedingt zu sein, Thai und Tatort, schrecklich. :)
Aber „Tatort“ zweimal, nee, muss nicht. Es sei denn, ein Zauberer stand hinter der Kamera. Oder Ulrich Tukur davor…Grüße aus den Tropen ins frühlingshafte Berlin! Wie schön!
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