vier sind mal welt

WELTREISE ALS FAMILIE – UND DANACH?

Zwischendurch ein kurzer Blog-Beitrag, der mir ein Bedürfnis ist: Eben kam eine Mail vom Leiter des „Verkehrsverbundes“ vom anderen Ende der Welt – von den Cook Islands. Er bat mich, Filmaufnahmen über „Mr. Hopeless“ zu schicken, dem singenden Busfahrer.

Mr Hopeless

Denn „Mr. Hopeless“ ist heute morgen plötzlich und unerwartet verstorben. Die Filmaufnahmen des singenden Mr. Hopeless möchte er gerne für dessen Trauerfeier verwenden. Mr. Hopeless, der in Wirklichkeit Pakuru Abu Simpson hieß und der jeden Morgen die Kinder singend zur Schule fuhr. Singend, fröhlich, mit einem warmen, tiefen Lachen. Der anschließend den einzigen Linienbus der Cook Islands fuhr, einmal herum um die Hauptinsel, 32 Kilometer, mal clockwise, mal anti-clockwise, und der jedem, der in den Bus stieg, ein Lachen hervorlockte. Die Cook Isländer haben eine Institution verloren, denn jeder, wirklich jeder kannte ihn.

Wir haben Pakuru Abu  auf unserer Weltreise kennen gelernt und sind mehrmals mit ihm Bus gefahren. Auch Antonia und Helen waren total begeistert von seiner Fröhlichkeit, Herzlichkeit und von seinem Gesang. Antonia hatte nach der Reise in einem Referat über „Mr. Hopeless“ berichtet und demnächst in einem weiteren Referat für ihre jetzige Klasse, und ich halte demnächst wieder multimediale Lesungen über unsere Weltreise ab, in denen „Mr. Hopeless“ in Film und auf Fotos eine wichtige Rolle spielt. Außerdem hatte ich das Glück, ihn noch einmal treffen zu dürfen, bei meinem Dreh für Arte „360°, die GEO Reportage“ im vergangenen Jahr. Wir wohnten während der Dreharbeiten zum Teil direkt neben ihm und haben ihn oft getroffen, und er spielte eine wichtige Rolle in dem Film.  Und nicht nur das: Ich hatte mich entschieden, den Film mit ihm enden zu lassen – mit ihm und seinem wunderbaren Gesang. Kein anderer als er hätte diesen Film beenden können, denn kein anderer sang so wundervoll über – das Leben. Ich hoffe, er hatte ein gutes Leben, wenn auch ein viel zu kurzes! Am Ende der Dreharbeiten sagte er noch: „Ich bin glücklich, ich liebe es hier. Was ich mir wünsche, ist ein eigenes kleines Haus und eine Frau, und vielleicht Kinder, ja, das wäre eine schöne Vorstellung.“ Dazu ist es nicht mehr gekommen.letzter Dreh

Es sollte mehr „Mr. Hopeless“ geben, dann er schaffte es, die Welt ein bisschen bunter, leichter und fröhlicher zu machen. – Ich bin sehr traurig.

In memories… Hier noch einmal Pakuru Abu Simpson, alias Mr. Hopeless, wie wir ihn auf der Weltreise erlebt hatten:

2 Gedanken zu “Traurige Nachrichten vom anderen Ende der Welt

  1. Jana Römer sagt:

    Liebe Bettina Pohlmann,

    bitte mehr von solchen Büchern (und Blogbeiträgen natürlich auch)!

    Mit Begeisterung habe ich Ihr Buch „Frühstück mit Giraffen“ gelesen und wollte gar nicht mehr aufhören. Aber so ist es nun mal: Irgendwann ist es zu Ende, genauso wie diese großartige Reise, die Sie mit Ihrer Familie gemacht haben. Umso schöner, dass es diesen tollen Blog gibt! Für mich ist er wie „Hinter-die-Kulissen-schauen-dürfen“ nach einem Theaterstück!
    Auch mein Mann und ich sind gerade „Traumverwirklicher“ und auf einer einjährigen Rucksackreise durch Süd- und Mittelamerika. Uns begeistern, ebenso wie Sie, immer wieder die Menschen und deren Freundlichkeit, vor allem uns Ausländern gegenüber. Auch wir haben Menschen wie „Mr. Hopeless“ kennen gelernt und uns von deren Fröhlichkeit anstecken lassen. Nun ist die Welt leider um ein Stück ärmer. Sehr schade… Bleibt zu hoffen, dass er für viele ein Vorbild war und sie in seinem Sinne weiterleben.

    Um noch einmal auf das Reisen zurückzukommen, wir empfinden das genauso wie Sie: Es sind die Erfahrungen und Erlebnisse während dieser Zeit, die tief im Herzen verankert werden und die einem keiner mehr nehmen kann. Außerdem: Reisen ist die beste Universität! (Und wahrscheinlich die beste Schule, die Ihre Kinder je hatten.)

    Vielen Dank noch einmal für die interessante und sehr authentische Lektüre!

    Liebe Grüße von den Reisenden

    Jana und Wolfgang Römer (derzeit in Mexiko)

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    1. Liebe Jana und Wolfgang Römer,
      vielen Dank für den schönen Kommentar! Solche Zeilen sind echte Glücksbringer. :-)
      Ihnen noch eine weitere fantastische Reise mit hoffentlich vielen netten Begegnungen und intensiven Momenten. Das Schöne ist ja: Auch wenn die Reise dann zu Ende ist – sie ist trotzdem immer noch da, abgespeichert auf der „internen“ Festplatte, jederzeit abrufbereit…

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